Ernährung bei Kinderwunsch

Seit Alters her halten sich viele Mythen über die richtige Ernährung beziehungsweise Nahrungsergänzung bei bestehendem Kinderwunsch oder ganz allgemein zur Erhöhung der Fruchtbarkeit. Hierbei konzentrierte man sich lange Zeit auf die Mutter – und so vielfältig die Kulturen dieser Welt sind, so viele unterschiedliche Rezepte werden kolportiert.

Rezepte für werdende Mütter und Väter

Hierzulande gelten Lebensmittel wie Milchprodukte, Nüsse, Samen, Weizenkeime, Linsen, Brokkoli, grünes Blattgemüse, Hühnerleber und Eidotter als perfekte Lieferanten für Folsäure. Das Vitamin aus dem Vitamin-B-Komplex ist nicht nur „das“ Schwangerschaftsvitamin schlechthin, sondern wird auch bei Kinderwunsch empfohlen. Neben Folsäure spielen auch Kalzium, Zink und Eisen eine wichtige Rolle. Viel Obst und Gemüse sowie zweimal die Woche Fisch sollten auf dem Speiseplan der werdenden Mutter stehen – beispielsweise in Form einer in nur dreißig Minuten fix zubereiteten Poke-Bowl!

Doch auch der werdende Vater sollte sich mindestens so gesund, abwechslungsreich und nahrhaft ernähren wie seine Partnerin. Auch bei ihm darf jetzt noch mehr frisches Obst und Gemüse als gewöhnlich auf den Tisch kommen, enthält es doch viele Vitalstoffe. Dazu kommen zinkreiche Lebensmittel, um auf den Bedarf von 12-15 mg Zink pro Tag zu kommen, sowie Vollkornprodukte wegen ihres hohen Anteils an B-Vitaminen. Selbst einer Pizza lässt sich easy mit einem Vollkornteig backen – und das in nur zwanzig Minuten. Zugreifen darf Mann auch bei Selen, L-Carnitin und dem Coenzym Q10. Hände weg dagegen von zu viel Fett. Studien konnten zeigen, dass ein Übermaß an Fett sowie fettem Fleisch negative Auswirkungen auf die Spermienqualität hat. Und auch der Konsum von Genussmitteln wie Koffein, Alkohol und Tabak hat, genau wie Übergewicht, eine Auswirkung auf die Qualität der Spermien.

Gemeinsame Ernährungsumstellung des Paares

Sind medizinische Ursachen von ungewollter Kinderlosigkeit, wie beispielsweise Endometriose oder das Polyzystische Ovar-Syndrom, kurz: PCO Syndrom, immerhin einer der häufigsten Ursachen für Unfruchtbarkeit, ausgeschlossen, und beim Mann der Verdacht auf Hodenentzündung, Harnröhrenverengung oder Zystische Fibrose abgeklärt, können mit einer gemeinsamen Ernährungsumstellung des Paares gute Erfolge hinsichtlich des Kinderwunsches gelingen. Schließlich tragen beide ihren Teil zum Gelingen einer Schwangerschaft bei – und nicht nur die Frau. Mittlerweile geht man davon aus, dass etwa ein Drittel der Gründe für den unerfüllten Kinderwunsch bei der Frau liegen, ein weiteres Drittel beim Mann und das letzte Drittel bei beiden zusammen. Insbesondere, wenn sich in das Leben als Paar jede Menge ungesunde Gewohnheiten eingeschlichen haben, ob nun aus Stress oder aus Routine, ist gemeinsamer Handlungsbedarf gefragt.

So sollten alle hochverarbeiteten Nahrungsmittel inklusiver der ihnen innewohnenden gesättigten Fettsäuren vom Speiseplan gestrichen werden. Aber auch die psychische Gesundheit darf nicht außer Acht gelassen werden. Die Reduktion von Stress kann entspannende körperliche Maßnahmen umfassen, beispielsweise Entspannungstraining oder Yoga – manchmal ist der Stress aber auch gerade durch den unerfüllten Kinderwunsch „hausgemacht“, da sich das Paar damit selbst einen hohen Erwartungsdruck auferlegt. Der Druck, dass es diesmal unbedingt klappen muss, sorgt für zusätzlichen negativen Stress und ist für den Kinderwunsch letzten Endes kontraproduktiv. Immerhin können die für die Fortpflanzung so wichtigen Hormone durch die Anspannung irritiert werden. Bewusst einen Schritt aus der Situation zu treten, kann hier hilfreich sein. Auch entspannende Abendrituale wie eine Tasse Zehn-Minuten-Entspannungstee, sind förderlich, den Druck vom Paar zu nehmen.

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Lena Weber

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